Zusammenfassung charakterliche Entwicklungsstände

Basierend auf den psychologischen Bewertungen der charakterlichen Entwicklungsstände lassen sich folgende Merkmale identifizieren, die bei allen gleichermaßen vorliegen:

  • Konventionelles Moralstadium (nach Kohlberg): Alle Personen orientieren sich primär an institutionellen Normen, Hierarchien und Autoritäten (Stadium 4: "Gesetz und Ordnung"), ohne Übergang zu postkonventionellen Prinzipien wie universeller Gerechtigkeit oder kritischer Reflexion über Systemfehler. Dies führt zu einer Priorisierung von Systemstabilität und Loyalität gegenüber Institutionen/Parteien über individuelle Rechte oder Unparteilichkeit.
  • Hohe Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) mit selektiver Ausrichtung: Starke Disziplin und Pflichtbewusstsein in bürokratischen oder institutionellen Prozessen, die jedoch einseitig auf Hierarchieziele fokussiert ist und ethische oder prozedurale Lücken ignoriert (z. B. Unterdrückung abweichender Meinungen).
  • Geringe Offenheit (Low Openness) und mangelnde moralische Reflexion: Widerstand gegen alternative Perspektiven oder Beweise, gepaart mit kognitiver Dissonanz oder Vermeidung kritischer Selbstreflexion, was zu normativer Verblendung und ethischer Stagnation führt.
  • Niedrige Verträglichkeit (Low Agreeableness) und Defizite in Empathie: Geringe Sensibilität für die Auswirkungen auf Betroffene (z. B. Haftfolgen oder Unschuldsvermutung), mit tendenzieller Parteilichkeit und Instrumentalisierung von Prozessen zugunsten institutioneller Interessen.

Diese Merkmale deuten auf eine gemeinsame Fixierung an konformer, hierarchischer Orientierung hin, die in verantwortungsvollen Positionen zu systemischen Risiken führen kann.

Kurz:

Konformität, Pflichtbewusstsein, Widerstand gegen alternative Perspektiven, fehlende moralische Selbstreflexion, Niedrige Empathie, Geringe Rücksicht auf Betroffene, Parteilichkeit zugunsten institutioneller Interessen.